I. Ausgangssituation -Vision

Die Bürgerstiftung Bocholt hat es sich zum Ziel gesetzt, auf Basis eines breiten bürgerschaftlichen Engagements sowie im Rahmen eines weitgefassten Stiftungszweckes vielfältige Projekte eigenständig durchzuführen. Ein erstes und in der Satzung verankertes Großprojekt ist die Reaktivierung und Neuausrichtung des Bocholter Schützenhauses.

Dieser „Zukunftsstandort Schützenhaus“ bietet eine einzigartige örtliche bzw. räumliche Möglichkeit unserer Idee „ Bürgerforum Regional“ den notwendigen Standort zu bieten. Motivation unserer bürgerschaftlichen Initiative ist die Entwicklung einer Plattform, die das Ziel verfolgt, ein Motor nachhaltiger Entwicklung unserer Stadt bzw. unserer Region zu werden.

Bekanntermaßen ist das Leitbild „Nachhaltiger Entwicklung“ eine normative Vereinbarung der Weltgemeinschaft. 1992 wurde auf der internationalen Konferenz in Rio de Janeiro die Agenda 21 beschlossen, die den Handlungsrahmen für eine ökologische, ökonomische und sozial gerechte Entwicklung heutiger und zukünftiger Generationen vorgibt. Die Länder verpflichteten sich dazu, bis zum Jahr 2002 eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln und zu implementieren. Entsprechend der Agenda 21 soll eine Nachhaltigkeitsstrategie die nachhaltige Entwicklung kooperativ, partizipativ und umfassend umsetzen. In diesem Kontext ist die Bürgergesellschaft beziehungsweise bürgerschaftliches Engagement ein Kernbereich nachhaltiger Entwicklung.

In Deutschland hat die Bundesregierung im Jahr 2002 erstmals eine Nachhaltigkeitsstrategie vorgelegt und zusätzlich hierzu hat das Land NRW im Jahr 2016 die erste Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Erkennbar ist die Forderung zur Einbeziehung der Bürgergesellschaft bzw. des Bürgerengagements. Die Bürgerinnen und Bürger sollten noch stärker an der konkreten Gestaltung ihrer Lebensbedingungen beteiligt werden (vgl. Die Bürgerschaft als Kern nachhaltiger Entwicklung, Michael von Hauff)

Im Bürgerforum Bocholt haben sich Akteure zusammengefunden, die dem Nachhaltigkeitsgedanken einen Lebensbezug vor Ort geben möchten. Dadurch will es eine Multiplikatorenwirkung erzielen und letztendlich einen Beitrag zum Verhalten im Sinne des Nachhaltigkeitsgedanken leisten.

Als Definitionsgrundlage bzw. zur Abgrenzung dienen die Abbildungen zur Darstellung der Nachhaltigkeitsbereiche bzw. zu den Handlungsfeldern im integrierenden Nachhaltigkeitsdreieck von Hauff, Kleine 2009, s. Anlage 1.

Die Akteure des Bürgerforums (privates Engagement) übernehmen bereits in ihrer beruflichen Tätigkeit bzw. im Ehrenamt für die o.g. Nachhaltigkeitsaspekte Verantwortung. Ziel ist es, über die Entwicklung einer Plattform Netzwerke aufzubauen, die dem Austausch dienen, denn in einer zunehmend komplexen Welt gewinnen Netzwerkstrukturen als Katalysatoren für Veränderung an Bedeutung.

Dadurch soll eine Vernetzung von Initiativen sowie die Bildung neuer Netzwerke für Nachhaltigkeit entstehen.