+++ PRESSEMITTEILUNG VOM 12. Dezember 2018

„Es wird!“. Monika Ludwig vom Verein SlowFood Bocholt ist sichtlich stolz. Gemeinsam mit weiteren Mitgliedern einer so genannten Werkstattgruppe der Bürgerstiftung Bocholt hat sie unter dem Arbeitstitel „Bürgerkulturhaus“ einen möglichen Nutzungsplan für das sanierungsbedürftige Schützenhaus erarbeitet. Rund 80 Organisationen haben bereits Bedarf angemeldet . Mehr als die Hälfte der möglichen Belegungsstunden könnten theoretisch jetzt schon vergeben werden. „Das zeigt das große Interesse an unserer Idee ist, dort auch für viele weitere Vereine, Initiativen und Organisationen aus allen Bereichen der Kultur und der Brauchtums- und Heimatpflege eine neue Heimat in Bocholt zu schaffen“, freut sich auch der Bürgerstiftungsvorsitzende Marcus Suttmeyer.

Insgesamt vier Werkstattgruppen zu den Themen Bürgerkulturhaus, Veranstaltungssaal, Außenraum/Park sowie Veranstaltungen arbeiten seit Wochen engagiert an verschiedenen Konzepten. Beteiligt sind unter anderem der NABU Borken/Bocholt, der Verein Slowfood, der Dochdu Kulturverein, der Blinden- und Sehbehindertenverein, die Stadt Bocholt, die Stadtmarketingund Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die LaPaBo, die Fildekes, die Bühne Pepperoni, der Bürgerausschuss zur Förderung des Bocholter Karnevals, der St. –Georgius-Schützenverein und die Stadtsparkasse Bocholt.

Für das Bestandsgebäude des Schützenhauses mit seinen vielfältigen, räumlichen Möglichkeiten hat die Werkstattgruppe unter dem Arbeitstitel „Bürgerkulturhaus“ bereits einen möglichen Belegungsplan erarbeitet. Angefangen von Probenräume für Karnevalsgruppen, über Büroräumlichkeiten für den NABU bis hin zu Gemeinschaftsräumlichkeiten für Vereine wie den Blinden- und Sehbehindertenverein zeigt sich eine vollständige, gemeinnützige Nutzung des Gebäudes. Viele Vereine und Institutionen haben großen Bedarf nach solchen Räumlichkeiten und haben diesen auch angemeldet. Die Bürgerstiftung lädt ausdrücklich alle Bocholter Vereine ein, ihre Wünsche und ihren Bedarf nach Räumlichkeiten uns mitzuteilen.

Auch die angestrebte Erweiterung des Schützenhauses um einen großen, multifunktionalen und teilbaren Saal mit einer Kapazität von bis zu 1.300 Personen soll zu einem sehr großen Teil mit Veranstaltungen von gemeinnützigen und ehrenamtlichen Trägern gefüllt werden. Die Möglichkeiten dieses großen Saales sollen viele aus Bocholt abgewanderte Veranstaltungen wieder nach Bocholt zurückführen, darunter unter anderem Abibälle und Karnevalsveranstaltungen. Gleichzeitig bietet der neue Saal auch umfangreiche Möglichkeiten, das kulturelle Angebot in und für Bocholt zu erweitern. Aufgrund der größeren Kapazitäten könnte zusätzlich ein kommerzielles Angebot vorgehalten werden, welches bisher um Bocholt aufgrund dieser fehlenden Kapazitäten einen Bogen gemacht hat.

Der Park vor dem Schützenhaus mit dem zum Teil als Naturdenkmal ausgeprägten Baumbestand soll in die inhaltlichen Konzepte mit aufgenommen werden. Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit können hervorragend rund um das Schützenhaus z.B. als Lernpfad oder außerschulischer Lernort integriert werden. Natürlich bietet sich das Außengelände und der Park auch perfekt für eine sommerliche Außengastronomie an.

Um die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Bürgerstiftung Bocholt weiter auszuarbeiten, hat sich eine Gruppe von Engagierten aus dem NABU Borken/Bocholt, dem Stadtverband der Landwirte, der Kreishandwerkerschaft, dem Verein Slowfood und der Bürgerstiftung zusammengefunden. Diese Gruppe hat sich den Namen „Bürgerforum“ gegeben und erarbeitet inhaltliche Konzepte, Veranstaltungen und Kooperationen rund um das Umweltschutzthema. Als erstes Ergebnis wurde der „Tag des Apfels“ im September 2018 maßgeblich von dieser Gruppe vorbereitet.

Mit den erarbeiteten Nutzungskonzepten aller Gruppen und den daraus folgenden, baulichen Maßnahmen soll ein erfolgreicher und vor allem auch dauerhafter Betrieb des ehemaligen Brau- und Schützenhauses gesichert werden. Ziel der Bürgerstiftung Bocholt ist die Wiedervereinigung von Grundstück und Gebäude im Eigentum der Bürgerstiftung – somit im Besitz aller Bocholter. „Gleichzeitig tragen wir die Verantwortung für die bauliche Weiterentwicklung des Schützenhauses, die Verantwortung für den Betrieb und die inhaltliche Weiterentwicklung des Bürgerkulturbereiches und der Veranstaltungshalle sowie die Verantwortung für den Gastronomiebereich. Nur in dieser Gesamtverantwortung von baulicher Umsetzung und auch des Betriebes ist aus unserer Sicht ein dauerhafter und erfolgreicher Betrieb des Bürgerkultur- und des Veranstaltungsbereiches möglich“, erläutert Vorsitzender Sutttmeyer.

Im November 2018 hatte die Bürgerstiftung ihre Stifter zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, in welcher den Stiftern der aktuelle Stand der inhaltlichen Arbeit vorgestellt wurde. Ebenso wurde das Ergebnis der laufenden Gespräche mit Politik und Verwaltung präsentiert. Die Bürgerstiftung Bocholt wünscht sich eine klare Positionierung der Politik zu Ihrem Konzept zur Reaktivierung und zum Betrieb des Bocholter Schützenhauses. Vor allem auch um die weitere ehrenamtliche Arbeit aller Beteiligten abzusichern ist eine möglichst zeitnahe Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung zur inhaltlichen und finanziellen Unterstützung der Schützenhauspläne der Bürgerstiftung wünschenswert.

Nach mehrfacher Vertagung im 4. Quartal 2017 wurde in Dezember 2017 letztendlich ein Beschluss zur Unterstützung der Bürgerstiftung gefasst. Dieser Beschluss wurde Mitte dieses Jahres durch den Bürgermeister aufgrund einer offenen Grundsteuerproblematik als nichtig erklärt. Es wurden in den letzten Monaten zahlreiche Gespräche mit den verschiedenen Fraktionen geführt und die Bürgerstiftung hofft auf ein positives Votum der Stadtverordnetenversammlung noch im Dezember 2018.

 

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